am Nordbahnhof. Eine sechste Kunstklasse der Strothoff International School Dreieich versuchte sich mit den Sprühdosen. Hier berichtet die Frankfurter Neue Presse :
Wenn Schüler legal sprayen dürfen
Internationale Graffiti-Kunst ist nun an der legalen Sprayerwand beim Nordbahnhof zu bewundern. Denn dort ist dieser Tage eine Kunstklasse der Strothoff International School aus Dreieich mit Sprühdosen und kreativen Entwürfen ans Werk gegangen.
"Die Kinder haben sich so sehr darauf gefreut", erzählte Veronique Adler von der Schule. "Wir sind sehr froh, dass wir nach Bad Vilbel kommen durften", sagte Kunstlehrerin Florentina Niculae-Evans, die mit den zwölf Sechstklässlern arbeitet. Als moderne Kunstform hatte sie Graffiti und Street Art im Unterricht behandelt und ihre Schüler gefragt, wer sich um eine Spraywand kümmern würde. Eine Mutter erklärte sich bereit. Nach vergeblichen Versuchen in Frankfurt und im Umfeld der Metropole verlagerte sie ihre Suche ins Internet. Schließlich landete sie bei der Jugendpflege in Bad Vilbel, die den Kontakt zum Stadtmarketing herstellte.
Um eine weiße Wand kümmern – das bedeutete auch, eine besprayte Wand wieder weiß zu streichen, damit die Kinder ihre Graffitis darauf platzieren konnten. Also stand die Mutter mit dem weißen Farbeimer am Nordbahnhof. Und als der Schulbus später eintraf, konnten die jungen Künstler, die allesamt im Unterricht und als Fleißarbeit zu Hause Konzepte und Skizzen gefertigt hatten, loslegen.
Wichtig war beim Projekt, dass die Schüler praktische Erfahrungen mit der Spraydose machen konnten und selbstständig alles vorzubereiten hatten. Die einen kauften Spraydosen ein, andere Gummihandschuhe oder Mundschutz.
Die internationale Schülergruppe aus Dreieich mit Stadtmarketing-Chef Kurt Liebermeister (Mitte) zeigte beim Fototermin, dass nicht nur Wände, sondern auch der Nebel mit Spraydosen bunt gestaltet werden kann.
Frankfurter Neue Presse, 15.11.11., Beppo Bachfischer, Text und erstes Foto