Rockademy IIRockademy II

Die Außengestaltung der Rockademy ist abgeschlossen. In der Gallery zeigen wir noch viele weitere Fotos. Die Wetterauer Zeitung berichtete:

Die Musikschulfassade rockt

Was rockt und was nicht rockt, muss jeder der 140 Musikschüler des Fachbereich Rock/Pop der Musikschule Bad Vilbel/Karben selbst herausfinden. Keine einfache Aufgabe, weil die Rockgenres unglaublich vielfältig sind. Seit Montag ist sie Musik zumindest in der Quellenstadt um eine Klangfarbe reicher. 

Getreu dem Motto »Musik macht Freu(n)de« holten Schulleiterin Juliane Zollmann-Lang und Fachbereichsleiter Jürgen Urmann einen Neuen an die Rockademy: den freischaffenden Illustrator Guido Zimmermann.

Dessen Aufgabe bestand darin, der im November eingeweihten Rockademy »ihr letztes fehlendes, wichtiges Detail« zu geben: die Fassadengestaltung. Den Kontakt zum Künstler stellte Stadtmarketingvorsitzender Kurt Liebermeister, ein Kenner der Graffiti-Szene, her. Der gebürtige Vilbeler Zimmermann gestaltete in fünf Arbeitstagen die Außenfassade neu. Jetzt sieht jeder Passant bereits mit einem Blick, was sich im Gebäudeinneren abspielt. Auf den Wänden geben sich Sängerinnen und Musiker ein Stelldichein. Alle spielen Instrumente wie E-Gitarre, Schlagzeug, Saxofon und Keyboard. Abgebildet ist auf der Gebäuderückseite auch eine Musikerin am Laptop. »Das gehört heute auch zu den typischen Instrumenten einer Rockband«, sagt der Kommunikationsdesigner.

Gestern vervollständigte er mit dem Wort-Bild-Logo der Rockademy sein Kunstwerk. Mit seinem Logo und den Entwürfen zur Fassadengestaltung setzte sich Zimmermann gegen andere Ausschreibungsteilnehmer durch. Gesichtet hatte die Entwürfe ein sechsköpfiges Gremium. Ihm gehörten Zollmann-Lang, Urmann, Festspielintendant Claus-Günther Kunzmann, Liebermeister, Rockademy-Architekt Bernd Wagner und Gebhard Ohnesorge, Vorsitzender des Fördervereins der Musikschule, an.

Die Musikschule gab die Farbgestaltung in Grau-und Schwarztönen vor. »Das habe ich mit Rot aufgepeppt«, berichtet der Illustrator. Die verlaufenden Farben seien Synonyme für den Stil der Rockmusik, die freier als andere Musikrichtungen sei. Täglich fünf Stunden malte er pro Tag mit Teleskopstab und Streichfarbe die Figuren. Details arbeitete er mit der Sprühdose heraus. »Dieser Mix ist ein beliebter Stil in der Graffiti-Szene.« Farben, Motive und Stil seien auf die Rockademy angepasst. »Es gab keine festen Motiv-Vorgaben, daher machte mir die Arbeit Spaß«, erklärt er.

Der 32-Jährige Zimmermann lebt in Frankfurt-Bornheim. Dort hat er sein Büro und Atelier. Er habe schon immer gern gezeichnet. »Mit der Sprühdose seit 1990«, ergänzt er. Beispiele für seinen originellen, unverwechselbaren Stil - direkter Strich in Kombination mit verschiedenen Techniken -, gibt es in Vilbel öfter zu sehen: Unter anderem brachte er im Kurpark Asterix mit Mineralwasser zusammen.

Einige Nachwuchsrocker nahmen die Graffiti nach Ende ihres Unterrichts in Augenschein. »Das Bild gefällt mir«, lobte Manuel Rehwald (7) beim prüfenden Blick auf die Eingangsseite. Lennart Rebentisch (7): »Mir gefallen Figuren und Farben.«

Wetterauer Zeitung, 12.02.11, Christine Fauerbach